Sowohl die Ukraine-Krise als auch die Corona-Krise prägen die europäische Wirtschafts- und Arbeitswelt und verändern die Unternehmenskultur in Europa nachhaltig. Insbesondere die durch die Ukraine-Krise ausgelöste Energiekrise hat die Bedeutung der Nachhaltigkeit sowie der Resilienz schlagartig verstärkt. Gleichzeitig spielt weiterhin die Digitalisierung in den Wertmodellen der Unternehmen eine große Rolle. In diesem Zusammenhang gewinnen vor allem Themen wie IT-Sicherheit und Data Science zunehmend an Bedeutung. Insbesondere die Thematik Data Science, also die Extraktion von Wissen aus Daten mittels unterschiedlicher Techniken, Algorithmen sowie Tools, rückt hierbei stetig in den Fokus der europäischen Unternehmenspraxis. Die Informationsindustrie ist unabdingbarer Wegbereiter in eine digitale Zukunft und fungiert hierbei als wichtigster Impulsgeber, um die bestehenden Managementstrukturen mit Hilfe von Data Science schneller, genauer und zuverlässiger zu gestalten. Unternehmen der innovationsstarken Informationsbranche stehen vor umfangreichen Herausforderungen:
- Extraktion von Wissen aus Daten,
- Stärkung der IT-Sicherheit und Abwehr von externen Hacker-Angriffen,
- Entwicklung zuverlässiger und revisionssicherer Lösungen,
- Beherrschung der steigenden Komplexität der Prozess- und Datenlandschaft,
- Schaffung einheitlicher System- und Schnittstellenstandards,
- Selbstständige Abwägung möglicher Risiken und deren Konsequenzen und die
- frühzeitige Identifikation technologischer Trends bei gleichzeitig kürzeren Produktlebenszyklen.
Neben den Herausforderungen, welche die zunehmende Digitalisierung mit sich bringt, steht die Elektrobranche vor großen Unsicherheiten. Insbesondere die Stabilität der globalen Lieferketten sowie zunehmender Protektionismus beispielsweise bei Halbleitererzeugnissen stellen die europäischen Unternehmen vor große Schwierigkeiten. Aber auch der zunehmende Bedarf an Seltene-Erden-Materialien rücken in den Fokus der Betrachtung. Verstärkt wird dies durch den Umstieg auf die Elektromobilität – und die damit erhöhte Nachfrage nach Elektro- und Halbleitererzeugnissen bei gleichzeitig stark steigenden Energiepreisen.
Insbesondere in der IT- und Elektrobranche spiegelt sich die fortschreitende Digitalisierung und der dadurch zunehmende Fokus auf Data Science Methoden wider, wie folgende Beispiele zeigen:

Um die Digitalisierung von Klein- und Mittelbetrieben im CEE-Raum voranzutreiben, wurde die A1 digital international GmbH als Unternehmen der Telekom Austria Group gegründet. Fokus hierbei sind innovative Digital-Produkte, Cloud- und IoT-Services, welche dazu dienen neue und effizientere Formen der Zusammenarbeit zu finden. Darüber hinaus werden Services für die Cyber-Sicherheit angeboten, um insbesondere die IT-Sicherheit von KMU zu erhöhen. Gleichzeitig wird mit dem A1 IoT Solution Demo Center ein Tool bereitgestellt, um die angebotenen IoT und Analytics Lösungen interaktiv zu erkunden. Insbesondere die Themen Produktivitätssteigerung durch Echtzeiterfassung von Maschinendaten sowie die Klassifizierung des Inventars, die IT-Sicherheit und Künstliche Intelligenz stehen hierbei im Fokus der Betrachtung.

Der zunehmende Trend zur Digitalisierung zeigt sich auch am Beispiel der Microsoft Corporation. Als eines der weltweit größten Unternehmen und dem weltweit größten Softwarehersteller, steht Microsoft derzeit im Zentrum weltweiter Digitalisierungsaktivitäten. Insbesondere bei der Umstellung auf Home-Office oder auch bei der Gestaltung des Fern- und Hybridunterrichts im Rahmen von COVID-19 unterstützt Microsoft sowohl mit modernen Software- als auch Hardwarelösungen, um aus der Ferne arbeiten zu können, ohne dabei auf Zusammenarbeit, Produktivität oder Sicherheit zu verzichten. Gleichzeitig rückt auch bei Microsoft das Thema Cloud-Technologien und Data Science immer mehr in den Mittelpunkt. Mit Hilfe von Azure werden demnach zunehmend Funktionen wie Machine Learning, Analytics sowie 200 weitere Funktionen angeboten, um die Extraktion von Wissen aus Daten bei gleichzeitiger IT-Sicherheit zu beschleunigen. Darüber hinaus fördert die Microsoft Corporationals einer der zentralen Partner den Aufbau und die Weiterentwicklung der OPEN MANUFACTURING PLATFORM. Hierbei werden plattformunabhängige Lösungen, offene Standards und Technologien entwickelt, um eine intelligente Fertigung zu ermöglichen, Datensilos aufzubrechen und produktionsnahe Probleme zu lösen.

Eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung in Europa spielt auch Telefónica Deutschland als einer der größten Telekommunikationsanbieter Europas. Insbesondere durch den Netzausbau der 5G-Technologie wird die Basis für Wirtschafts- und Innovationsstärke, aber auch für die gesellschaftliche Teilhabe der Menschen geschaffen. Neben dem Netzausbau unterstützt Telefónica Deutschland Geschäftspartner bei der Digitalisierung Ihrer Geschäftslösungen. Darüber hinaus tritt Telefónica Deutschland jedoch auch als Cloud-Anbieter auf und gilt als Vorreiter von verantwortungsvollem und ethischen Einsatz digitaler Lösungen.

Auch der französische Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric SE, der im Bereich der industriellen Automation und der Energieverteilung tätig ist, fokussiert sich zunehmend auf den Bereich der Digitalisierung. Zur Erweiterung des Geschäftsmodells mit der unternehmenseigenen IoT-Systemarchitektur EcoStruxure wurde von Schneider Electric eine Plug-and-Play-Architektur und -Plattform geschaffen, welche alle Unternehmensbereiche – von der Werkshalle bis zur Chefetage – miteinander verbindet. Auf der Basis von gesammelten Daten werden somit fundierte Entscheidungen auf Basis von Echtzeitinformationen und Geschäftslogik ermöglicht. Somit wird es auch für Unternehmen mit geringer Expertise in dem Bereich möglich, Data Science zu nutzen.

Die Giesecke+Devrient GmbH ist ein inhabergeführter, internationaler Konzern welcher sich vom Hersteller von beispielsweise Banknoten, Banknotenbearbeitungsmaschinen, Ausweisen und Zahlungskarten zu einem Anbieter von maßgeschneiderten Sicherheitstechnologien in den Bereichen Bezahlen, Identitäten, Konnektivität und Digitale Infrastrukturen entwickelt hat. Damit bildet die Giesecke+Devrient GmbH ein Beispiel für die erfolgreiche digitale Unternehmenstransformation und zeigt eindrucksvoll die Wachstumschancen neuer Wertmodelle.
Die Referenten der IT- und Elektrobranche auf dem 30. Münchner Management Kolloquium werden darüber sprechen, wie durch die Anwendung und Entwicklung neuer Digitalisierungsansätze nachhaltigere und resiliente Geschäftsmodelle geschaffen und mit welchen Konzepten derzeitige Herausforderungen bestmöglich gemeistert werden können. Darüber hinaus wird aufgezeigt, wie sie es geschafft haben, die theoretischen Ansätze in die Praxis zu transferieren.
Unter anderem werden folgende Referenten aus der die IT- und Elektrobranche zu den notwendigen Veränderungsprozessen referieren:
- Dr. Elisabetta Castiglioni, CEO, A1 Digital International GmbH
- Markus Haas, CEO / Vorstandsvorsitzender, Telefónica Deutschland
- Dr. Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung, Microsoft
- Peter Weckesser, VP and Chief Digital Officer, Member of the Executive Committee, Schneider Electric
- Dr. Ralf Wintergerst, Group CEO, Giesecke+Devrient GmbH